Chronik
September 1494 bis heute
Vorwort
„Seit der Mensch das Feuer kennt und als Licht-, Wärme- und Kraftquelle nutzt, hat er gegen dessen Gefahren zu kämpfen. Die ländliche Bauweise in den vergangenen Jahrhunderten, überwiegend waren es Fachwerkbauten
aus Holz und Lehm mit offenen Herdfeuern und Strohdächern, trug zu einer heute kaum vorstellbaren erhöhten Brandgefahr bei. Schon die geringste Fahrlässigkeit konnte in dicht bebauten Ortschaften - aber auch in den kleineren Weilern unserer Heimat - eine wahre Feuersbrunst verursachen. Hinzu kamen die von ungezügeltem Kriegsvolk mutwillig entfachten Brände, denen die Betroffenen meist ohnmächtig gegenüberstanden, weil sie in diesen Fällen oft nur ihr nacktes Leben retten konnten.
Es waren das christliche Gebot der Nächstenliebe und wohl geschriebenes oder ungeschriebenes gemeindliches Gewohnheitsrecht, die die Bewohner verpflichteten, bei Bränden in der Nachbarschaft und in der Gemeinde ohne Ansehen der Person des Betroffenen Hilfe zu leisten.“
Das vom Verfasser in der Bornheimer Feuerwehrgeschichte Dargestellte traf auch in vollem Umfang für Birk zu.
Zwar ist die Freiwillige Feuerwehr, Löschgruppe Birk, die 2007 ihr 75 - jähriges Jubiläum begeht, gemessen an der mehr als tausendjährigen, urkundlich
belegbaren Geschichte unserer Heimat noch verhältnismäßig jung, am Bemühen, anderen im Sinne des Feuerwehrwahlspruchs “Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr“ zu helfen, hat es jedoch nie gefehlt.
Dieser Streifzug durch die Geschichte des Feuerschutzes in Birk möchte nicht als eine “Feuerwehrchronik“ verstanden werden, dazu war die Zeit für eine systematische Nachforschung von der Idee bis zum Jubiläum zu kurz. Aus dem umfangreichen Material zur Geschichte von Birk und dem selbsterlebten des Verfassers, dessen Elternhaus dem alten „Brandspritzenhäuschen“ und späteren Feuerwehrgerätehaus benachbart war, läßt sich dennoch so etwas wie eine Feuerschutzchronik und eine etwas lückenhafte Chronik der Brandfälle zusammenstellen.
I Die Pflicht zur Hilfeleistung
Die älteste Vorschrift zum Feuerschutz in der Gemeinde Lohmar enthält die Niederschrift des Waldbuches für den Lohmarer Erbenwald vom Montag, dem 1. September 1494, dem Montag nach St. Johannes Enthauptung (29. August). Hier heißt es in heutiger Übertragung:
„Wenn der Lohmarer Wald brennt, so sollen die von Lohmar (Anerben = Waldberechtigte) gemeinsam auslaufen
und den Wald löschen nach all ihrem Vermögen, und derjenige von denen aus Lohmar, der dies nicht täte, soll der höchsten Geldbuße verfallen sein, nämlich mit zehn Mark, und er soll dazu seiner Berechtigung am Wald sein Leben lang entbehren.“
Dieser speziellen Vorschrift zum Schutz des Waldes, einer der lebensnotwendigen Erwerbsquellen für Lohmar, waren sicherlich die in Algert, Enger und Krölenbroich ansässigen Vollberechtigten unterworfen. Sie wurden ja später unter den “inwendigen“ Anerben aufgeführt. Zwar enthält das Nachbarrecht der Hinschaut (Gemeinde) Halberg von 1751, das sich ausdrücklich an ältere verloren gegangene Nachbarrechte der Honschaften Breidt und Inger (von Inter niedergeschrieben am 13. August 1654, erneuert 1701 und 10. Dezember 1753) und vielleicht auch Lohmar (vom 16. Juni 1581) orientierte, keine Vorschrift zum Feuerschutz. Es versteht sich aber aus der ethischen Grundhaltung unserer damaligen Kleinstgemeinden, die sich als „Nachbarschaften“ begriffen, von selbst, dass der Schutz von Haus und Hof des Nächsten Gebot war und deshalb wohl keiner besonderen Reglementierung bedurfte.
Christian Hubert Thaddäus Delvos führt vor 1896 in seinem Manuskript zur Geschichte der Pfarrei Birk im Rahmen der Geschichte des Dekanates Siegburg zwei Artikel des Ingerer Nachbarnrechts auf, die allerdings nicht in das gedruckte Werk übernommen wurden.
Ein Artikel lautet: „Welcher in Kriegsdienst durch den Honnen (Gemeindevorsteher) aufgebothen wird - zu Pferd oder zu Fuß- und Saumhaft ist und ahn Bestimmtem nicht erscheinet, so solle derjenige den dadurch verursachten Schaden ersetzen und den Nachbaren erfallen sein, die Pferdsmannen mit 40 Albus, die Schuppenmannen zu 20 Albus.“ Diese. Bestimmung hätte sinngemäß auch auf den Feuerschutz abgewandelt werden können.
II Zur Alarmierung
Noch bis zur Neuzeit waren kirchliches und weltliches Gemeindeleben ineinander verwoben und vielfach kaum zu unterscheiden. Kirchturm und Glocken dienten beiden. Der Küster war zugleich ein Diener der Zivilgemeinden, was für Birk mehrfach belegt ist.
Im Weistum für den Offermann (Küster) von Birk wird am 20. August 1629 von Pfarrer Anton Holt aus Lohmar, Kirchspielschultheiß Johann Henseler aus Halberg und den Kirchmeistern zu Birk, nämlich Lutter zu Grimberg und Heinrich Heremerodt (Hermerath) zu Inger, ausdrücklich festgelegt, welches Korngehalt der Küster für das Läuten der Glocken von den größten Höfen im Lohmarer Oberkirchspiel Birk bis zu den Tagelöhnern, die nur einen halben Morgen Getreide anbauten, zu erhalten hatte. Das Gehalt des Küsters, “soweit der Birker Glockenklang reicht“, war ein öffentlich rechtlicher Anspruch, der wiederholt in Einzelfällen vom Gericht des Amtes Blankenberg am 6. April 1709 in Warth und am 3. Juli 1804 in Hennef bestätigt wurde. Der Küster Michael Scharrenbroich von Birk begründete deshalb am 2. August 1852 in einem Schreiben an den neuen Pfarrer Dr. Heinrich Aumüller sehr selbstbewußt seinen Anspruch, ....“obschon sie (die Pfarreingesessenen und die evangelischen Bewohner von Breidt, Deesem und Geber) wissen, daß der Küster der Gemeinde dient und da sein muß, also auch er seines Lohnes, um sich zu nähren, bedarf. Sie wissen, daß er jeden Augenblick um Mitternacht bereitstehen muß, für jeden Stand und jede Confession, wenn Brand einfällt, und oft sein Leben in Gefahr setzen muß, um die Brandglocke in Bewegung zu setzen“.
Die älteste Brandglocke bis zum Umguss im Jahre 1888 war 995 Pfund oder 10 Zentner (Gewichtsbescheinigung anläßlich des Umgusses) schwer, ohne Inschrift und hatte nach einem alten Kircheninventar vom 13. Januar 1825 eine kegel - oder zuckerhutähnliche Form. Sie stammte demnach wie vergleichbare Glocken vermutlich mit dem alten Kirchturm aus romanischer Zeit (12. -13. Jh.). Eine weitere Glocke wurde in das 15. Jahrhundert datiert. Leider war der Wert dieser Glocken im Sinne des Denkmalschutzes 1888 noch nicht bekannt. Bis zur Installierung von Sirenenanlagen wurde in Birk durch schnelles Anschlagen der größten Glocke Feueralarm gegeben. In den übrigen Dörfern und während des Krieges blies man in das Brandhorn.
III Vorbeugender Brandschutz
Die Mittel zur Brandbekämpfung waren äußerst bescheiden. Außer den Ledereimern, einigen Brandhaken (Einreißhaken) und primitiven Leitern fehlte zunächst das wirksame Löschgerät. Insbesondere aber fehlten ein organisierter vorbeugender Brandschutz sowie die gezielte Brandbekämpfung durch geschulte Mannschaften. Letztere war bei allem guten Willen der zur Hilfe herbeigeeilten Menge nicht zu erreichen. Von daher ist der geradezu flehentliche Anruf auf den wenigen alten Hausinschriften (z. B. in Grimberg, an Haus Lagier, Grimberger Ring, von 1718 und in Breidt, ehemals Wiel, Am alten Garten, von ca. 1730) verständlich:
DIES HAUS STEHT IN GOTTES HAND, ER BEHÜT‘S VOR FEUER UND BRAND!
Feuerversicherungen gab es bis zum 18. Jahrhundert nicht. Da konnten nur eigenes Vermögen oder die ganze Gemeinde (Nachbarschaft und Pfarrgemeinde) die Not lindern, wofür später noch Beispiele geschildert werden. Der Halfe (Pächter) des adeligen Schinkernshofes (Haus Freiheit) in Inger musste sich im Jahre 1577 vertraglich verpflichten, vom Brand beschädigte Gebäude auf eigene Kosten wieder aufzubauen, wenn der Schaden durch eigene Fahrlässigkeit oder der seines Gesindes verursacht worden war, ...“dha Gott vor sey“ – was Gott verhüten möge, wie es wörtlich heißt. Von einer Stundung oder Ermäßigung der Pacht war nicht die Rede. Es sind weitere Beispiele ähnlicher Art aus dem Birker Raum bekannt.
Der Landesherr, Herzog Wilhelm V., der Reiche, von Jülich-Kleve-Berg erließ 1558 die erste “Fewer Ordnung“ für alle Städte, Freiheiten und Dörfer seines Territoriums.
Die ersten drei Seiten und weitere Bestimmungen daraus sind in der vorzüglichen Eitorfer Feuerwehrchronik von 1975 veröffentlicht. Diese Feuerordnung galt auch für unser Gebiet. Hier ist nicht der Platz vorhanden, auf die vielen Maßregeln für den vorbeugenden Brandschutz einzugehen. Nur zwei Paragraphen, die bei uns ihre Wirkung hinterlassen oder nicht hinterlassen hatten, seien hier zitiert:
„Da auff den Dörffern khein graben, poel (Pfühle oder Weiher) oder pützen (Tiefbrunnen) vorhanden, darin man zu fewers und anderer täglicher not wasser halten könne, sollen dieselbige verordent unnd gemacht werden.“
Möglicherweise hat diese Bestimmung dazu beigetragen, dass sich früher (durch das Wertier- und Landmaßbuch der Honschaft Inger von 1711 und den Kataster - Urhandriß für die Gemarkung Inger von 1822 - 24 hinreichend belegt) fast in jedem Dorf, Weiler und Einzelhof ein Brandweiher befand. In Algert befand sich vor dem Flachenhaus (nach Familie Flach) “ein Pfuehl, weil aber kein Fisch darinnen erzogen, soll bleiben wegen Unfallwasser (u. a. Löschwasser) zu holen undt der Nachbar vor Trenk“(Tränke für das Vieh der Nachbarschaft). Der Birker Brandweiher, der “lange Weiher“ (1711 “alte Weiher“) lag an der Straße Pfaffendriesch gegenüber der ehemaligen Vikarie. In unbewohnten Siefen und Bachtälern befanden sich ohnehin zahlreiche größere und kleinere Weiher, teilweise zur Fischzucht genutzt. Der Pachthof des Grafen von Nesselrode - Ehreshoven in Winkel (Gemarkung Inger) hatte gleich zwei kleine Löschteiche und Viehtränken, wie vom walonischen Wandermaler Renier Roidkin in einer hübschen Tuschezeichnung von 1726 dargestellt, aber auch sonst urkundlich “als Weiherchen über dem Hof“ belegt.
Die Brandweiher sind ab Mitte des 19. Jahrhunderts größtenteils wegen gesundheitsschädigender Wirkung und aus sonstigen Gründen zugeschüttet worden.
Neben vorhandenen uralten Pützen hat der Urgroßvater Peter Josef Fischer aus Birk seit jener Zeit zahlreiche neue Tiefbrunnen im gesamten Birker und Breidter Raum gebaut, wofür er vom Pfarrer und Arzt Dr. Aumüller besonders gelobt wurde. Die Pütze, von kleinen Holzhäuschen überbaut, in denen an der Kurbelwelle Kette und Eimer hingen, haben nicht nur der Trinkwasserversorgung, sondern auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg der zusätzlichen Löschwasserversorgung gedient. Sie waren in Grauwacke - Bruchstein gefaßt und erreichten Tiefen von maximal 10 - 12 Metern.
“Gleichfalls sollen zu mehrer Verhütung des Feuers- und Brandschadens alle Dächer hinfort mit Leien (Schieferplatten) oder Pfannen und nicht mehr mit Stroh gedeckt werden.“ (Quelle: Eitorfer Feuerwehrchronik Seite 11)
Diese Vorschrift ist durchweg überall bis Anfang und Mitte des 19.Jahrhunderts trotz vielfältiger Novellen zu Feuer- oder Brandordnungen hier wie auch im links-rheinischen Kurfürstentum Köln nicht beachtet worden. Selbst das Dach der Birker Deservitur (Vorgänger des Pfarrhauses) wurde bis zum Neubau von 1821 regelmäßig mit Stroh gedeckt oder ausgebessert. Nur die Kirche hatte ein Schieferdach. Stroh war reichlich vorhanden, zum Ankauf von Pfannen oder gar Schiefer waren die meisten Bewohner wegen Armut nicht in der Lage. Erst die verschärften Versicherungsbedingungen der Bergischen Feuer - Assekuranz und nachfolgenden Provinzial – Feuer - Societät (heute Prov. Feuerversicherungsanstalt) führten nach und nach zur “nötigen“ Einsicht.
Die kleinen Backhäuschen -“Backes“, in denen der Bauer noch selbst das Brot buk, waren schon eh und je vorsorglich auf der hausnahen Wiese errichtet worden. “Backhauswiesen“ sind bereits im Rentbuch der Muttergottesbruderschaft von Birk zwischen 1503 und 1538 erwähnt. Wie ein mittlerer Bauernhof noch kurz vor der Mitte des 19. Jahrhunderts aussah, wird in einer Beschreibung vom 18. Dezember 1844 verdeutlicht:
“Ein im Dorfe Algert gelegenes, mit Nro. 117 bezeichnetes Wohnhaus, 54 Fuß lang (ca. 17 m), 16 Fuß hoch (ca. 5 m), 23 Fuß breit (ca. 7,20 m), hat straßenwärts 13 Fensteröffnungen, theils mit Glasfenstern, theils mit hölzernen Laden versehen; hofwärts 10 Fenster und 2 Thüren; im untern Stock drei Stuben, eine Küche, zwei Vieh-, ein Futter- und zwei Schweineställe; im obern Stock fünf Zimmer‘ darunter ein gewölbter und. ein Balkenkeller; nebenan ein Brunnen; mit einem unter Littera A (Los Nr. A) gelegenen Backhause und einer Scheune unter Littera B, enthaltend eine Tenne, zwei Taschen und einen Karrenschoppen. Sämtliche Gebäude sind in Holz- und Lehmfachwerk erbaut und mit Stroh gedeckt.“
Das Haus, ein Wohn-Stallhaus unter einem Dach, hatte demnach eine bebaute Fläche von ca. 120 Quadratmetern x 2, war bis zum Dachansatz 5 m hoch. Man kann sich leicht vorstellen, dass bei einem Brand in diesem Gebäude mit Heuboden, Strohdach und 25 Öffnungen (Windzug!) höchste Gefahr im Verzug war. Zum Glück befand sich nebenan der Pütz, so dass wenigstens zur Bekämpfung eines Entstehungsbrandes Löschwasser in nächster Nähe war.
Herzog Karl Theodor von Jülich-Kleve-Berg verfügte am 16. Januar 1789 an den Amtmann von Blankenberg, dass 1. jedes Kirchdorf wenigstens mit 29 ledernen Brandeimern zu versehen ist, jeder mit dem Namen des Kirchdorfs darauf, und dass die Eimer unter den Kirchtürmen aufzuhängen sind;
2. dass zur Bestreitung der hierzu erforderlichen Kosten von jedem vermögenden Ehepaar vor der Hochzeit ein Taler zu entrichten, und dass darüber der Empfang vom Scheffen (Vorsteher) jedes Kirchspiels zu registrieren ist;
3. dass jeder, welcher ein Pferd oder Ochsen hält, anzuweisen sei, sich mit einem ledernen Brandeimer zu versehen, solchen mit seinem Namen zu bezeichnen und in seiner Behausung aufzubewahren.
Die für unser Gebiet am nächsten gelegenen Brandspritzen waren nach der Verfügung unter den Kirchtürmen von Neunkirchen und Geistingen bereitzuhalten. (Eitorfer Feuerwehrchronik Seite. 12)
IV Erste Hinweise auf einen gemeindlich organisierten Feuerschutz im 19. Jahrhundert
Im ältesten Bestand des Archivs der Gemeinde Lohmar ist ein Schreiben des französisch dirigierten Unterpräfekten von Deutz an den Maire (Bürgermeister) von Lohmar vom 5. Mai 1809 vorhanden, wonach die Möglichkeit zum Anschluss an die Feuerversicherung bestand und auf je 10 Taler Versicherungssumme jährlich 2 “Deniers“ als Beitrag einzuziehen waren. Die versicherten Gebäude waren von den Maires ab 31. Mai 1805 in das sogenannte Brandkataster zu übernehmen. Die Hausnummern
innerhalb einer Gemeinde wurden durchgehend geführt, weshalb die Nummer des oben beschriebenen Hofes in Algert so hoch ist. Die Bemühungen der Landräte, veranlasst durch Anregungen der Feuerversicherer und Verfügungen der Königlichen Regierung in Köln, durch neue Feuerpolizei und Löschordnungen in den Gemeinden Brandkorps bei jeder „Gemeinde- Feuerspritze“ zu bilden, sind allgemein bekannt. Vielfach wurden auch solche Brandkorps, bestehend aus der „Feuerlöschkompagnie“ und der “Feuerwacht- und Rettungskompagnie‘, eine Art Pflichtfeuerwehr gebildet. Sie standen aber meistens, so auch aus anderen Bürgermeistereien bekannt, auf dem berühmten “Papier“, weil man eher auf den freiwilligen, nicht reglementierten Löscheinsatz aller Ortsansässigen vertraute.
Die alten Bestände des Gemeindearchivs Lohmar konnten in dieser Richtung noch nicht untersucht werden. Die bereits ausgewerteten Protokollbücher der Bürgermeistereiversammlung Lohmar und der Gemeinderäte der
“Spezial “- Gemeinden Breidt, Inger und Lohmar ab 1846 enthalten diesbezüglich nichts, wie überhaupt hierin nur wenig über den Feuerschutz behandelt ist.
Übereinstimmend beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Breidt und Inger am 25. Juni 1851 unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Peter Wilhelm Orth, neben anderen Aufgaben die Beschaffung und Unterhaltung der “Feuerlöschgeräthschafterin“ der Bürgermeisterei zu übertragen, die somit für die Gemeinden die Aufgabe des Feuerschutzträgers wahrnahm.
Es ist zu vermuten, dass bereits vor 1846 in Birk ein “Brandspritzenhäuschen“, im amtlichen Sprachgebrauch “Brandspritzenlokal“, errichtet war. Der energische und ziemlich selbstherrlich amtierende Bürgermeister Peter Wilhelm Orth, geb. am 2. Mai 1808, hatte in Bich einen Hof, war lange Zeit Präsident des Kirchenvorstandes in Birk, bis 1849 Gemeindevorsteher von Inger, 1851 – 1892 Bürgermeister von Lohmar mit Wohnsitz in Donrath, von 1892 – 1897 Beigeordneter der Bürgermeisterei Lohmar und zugleich von 1874 – 1897 Gemeindevorsteher von Halberg. Er war so etwas wie ein Monarch auf Lebenszeit und hielt auch die Richtlinien
der “Kirchenpolitik“ in Birk fest in seiner Hand, bis er in Pfarrer Dr. Aumüller eine gleichstarke Persönlichkeit gefunden hatte, mit der ständig ein Spannungsverhältnis bestand. Orth starb am 8. Februar 1897 im Alter von fast 89 Jahren. Vor seinem Tode schenkte er der Heimatpfarre Birk sein Gut in Bich. Nicht ausgeschlossen ist, dass Peter Wilhelm Orth den Standort des Brandspritzenhäuschens außerhalb des damals sehr dichten Ortskernes von Birk bestimmt hat.
Ursprünglich wurden die Löschgeräte in Kirchtürmen oder bei der Schule aufbewahrt. Für Birk ist ein Aufbewahren im Kirchturm nicht bekannt, obwohl die Gemeinden Breidt, Inger und Halberg (für die Orte Grimberg und Salgert) für dessen Unterhaltung zu sorgen hatten. Das kleine Dorf war rundum mit hohen lebenden Hecken, dem Dorfzaun, umgeben und durch Tore (Holzgatter) nach allen Richtungen absperrbar. Die Lage der Tore ist teilweise aus Flurnamen und Lageplänen zu erschließen. Das erste Brandspritzenhäuschen wurde deshalb vor dem Dorfzaun unmittelbar an der ehemals näher zum Dorf gelegenen Einmündung des Breidter Kirchweges (jetzt Reinekeweg) in die Hohle Gasse erbaut. Die Brandspritze konnte so schneller nach Bich, Algert und Inger befördert werden, wo sich die größten Höfe in der Gemeinde befanden. Im Urhandriß von 1822 ist der Standort noch nicht verzeichnet. Das Gebäude aus schweren Grauwacke - Bruchsteinen stand parallel zur Hohlen Gasse in West- Ostrichtung und war nach Westen zur Weggabelung hin durch ein Tor mit flacher Korbbogenumrahmung geöffnet.
Seine Grundfläche betrug nach einem Lageplan von 1929 rund 3 x 5 m = 15 Quadratmeter. Es diente gelegentlich als vorübergehendes Arrestlokal für die vom “Polizeisergeanten“ festgenommenen Deliquenten, bis ein Haftbefehl oder eine anderweitige richterliche Entscheidung vorlag.
Lohmar hatte bereits 1822 bei Aufnahme des Urhandrisses ein kleines Gebäude neben der Dorflinde mit dem “Lindchenskreuz“ (v. 1744) auf dem Gelände der späteren Villa Friedlinde, damals gegenüber der Einmündung der Kirchstraße in die Hauptstraße. Herr Bernhard Walterscheid-Müller, der sich eingehend mit der historischen Topographie von Lohmar befaßt, hat freundlicherweise mitgeteilt, dass dieses Gebäude in einem anderen Plan bereits als Spritzenhäuschen bezeichnet wurde. Der Erbauer der Villa hat die Gemeinde Lohmar seinerzeit für die Verlegung des Gebäudes entschädigt. Für Breidt ist ein schon bestehendes “Brandspritzenlokal“ neben der Schule in einem Gemeinderatsprotokoll vom 5. April 1861 bezeugt.
V Historische Brandberichte
Zu allen Zeiten, besonders aber zu Kriegszeiten, haben größere Brände oder gar Feuersbrünste stattgefunden. Leider sind hierüber bislang für die ältere Geschichte von Birk wesentliche Aufzeichnungen nicht bekannt. Die meisten Bewohner waren bis zum 18. Jahrhundert des Lesens und Schreibens unkundig, weshalb schon von daher die Nachrichten spärlich sind.
Von Amts wegen wurde jedoch während des Dreißigjährigen Krieges am 19. Juli 1644 festgestellt, dass die „Olichs –Müllan“ - eine Ölmühle am Jabach oberhalb der Bicher Mühle (später Gebermühle), etwa in Höhe der heutigen Fischburg, “welche, als die Bayrische (bayerische Truppen) alhir im Lant, Goterbarmens, gewesen sein, vur anderthalb Jahr plus minus abgebrochen und sonsten verbrant“, wieder aufgebaut werden sollte. Die Mühle gehörte vor der Brandschatzung den Erben des Johann Mewis (Meis) in Algert, nachher dem kurfürstlichen Oberkellner Konrad Henseler in Bonn, dessen Vater Schultheiß des Kirchspiels Lohmar war und in Halberg einen großen Hof hatte.
1801
Das Sterbebuch der Filialgemeinde Birk berichtet ganz kurz, dass am 22. Oktober 1801 der Peter Heyd aus Wahn bei Birk mit seinem Haus verbrannt ist.
Pfarrer Dr. Christian Heinrich Aumüller (v. 1852 – 1873) hat während seiner Zeit so ziemlich alle Ereignisse aus Birk und Umgebung in der Pfarrchronik niedergeschrieben. Von ihm stammen die nachstehenden Brandberichte.
Beim Brand des Pastoratshofes in Halberg zeichnet er ein wenig ein Stimmungsbild, das durchaus der damaligen Berichterstattung in den Zeitungen verwandt ist. Als Arzt und Priester mahnt er allerdings auch zur Vorsicht im Umgang mit dem Feuer, zur Nächstenliebe und Dankbarkeit gegen Gott, der Schlimmeres verhütet hat.
1861
Im Juli schlug ein heftiges Gewitter (gemeint ist ein heftiger Blitz) in den Pastoratshof in Halberg ein, traf zwei Mägde im Bett, brachte ihnen große Brandwunden bei und zündete darauf die Scheune an, worin Tages zuvor noch einige tausend Pfund Heu eingefahren waren.
Der Brand durchleuchtete in der Nacht zwischen elf und zwölf Uhr die ganze Gegend und nahm sich von Birk schaurig schön aus. Birk blieb bei diesem Ungewitter verschont.
1864
Am elften November spielten zu Winkel Kinder mit Zündhölzchen, machten sich in der Scheune ein Strohfeuer an und alsbald stand dieselbe in vollen Flammen. Gott wollte es, dass der Nachbar gleich den ersten Rauch und die erste Flamme sah, schnell die übrigen Einwohner zur Hülfe rief und so ein größeres Unglück von sich und den übrigen abwandte, indem es ihnen glückte, den Brand im Entstehen zu löschen. Wie wichtig ist es doch für die Eltern, den Kindern solche gefährlichen Sachen nicht zur Hand zu stellen und sie vor Zündhölzchen zu warnen!
1865
Am Montag, dem 22. Mai, abends halb acht Uhr, zog ein Gewitter von Westen her kommend über Birk und schlug mit einem furchtbaren Schlage in das Chor der Kirche. Zum Glück that es keinen großen Schaden. Äußerlich waren Kalk und einige Steine losgerissen, einige Fensterscheiben zerbrochen; in der Kirche selbst waren an den Chorwänden Kalkstücke losgetrennt, vom Hochaltar einige Holzsplitter abgelöst und die Vergoldung und Versilberung mehrfach beschädigt. Am Tabernakel
hinterließ der Blitz brandige Zickzacks, welche bei der Restauration im Herbste erhalten blieben zum immerwährenden Andenken. Ein starker Schwefelgeruch füllte am Abende die Kirche. - Gott hat sein Haus gütigst bewahrt.
Bei einer Dachreparatur fand Dachdecker Weber aus Braschoß im Jahre 1869 auf dem Chordach ein verkohltes Balkenstück. Der Schaden stammte noch von diesem Blitzschlag.
1868
Freitag, den 21. August, morgens 1/2 zehn Uhr wurde mit einem Male die Brandglocke geläutet. Bei näherer Erkundigung hieß es denn: in Winkel brenne es. Das Feuer war in der Scheune des Ackerers Wilhelm Kasper angegangen. Man sagt, der Sohn habe daselbst bei der Arbeit geraucht. Der Brand richtete an Frucht und Scheune etwa einen Schaden von 250 Thalern an, der den Mann um so härter traf, als wohl sein Haus, aber nicht seine Scheune versichert war. Auch brannten zwei Viehställe ab. Man hielt für ihn am 22. August eine Privat-Hauskollekte ab.
Unglücksfall: “Ein Kind verbrennt“
Ein trauriges Unglück fand am Mittwoch, den 16. September, um die Mittagsstunde in Breidt statt. Das achtjährige Mädchen, Katharina Weber, Tochter der Eheleute Peter Weber und Helena Miebach, war mit anderen Kindern auf dem Felde, wo man ein Feuer angemacht hatte und sprang im jugendlichen Leichtsinne über das nicht gar große Feuer‘ hin und her, bis die Flamme endlich das Kleidchen ergriff und das Kind elendig verbrannte. Auf dessen und der anderen Kinder Geschrei kommt der Nachbar Peter Schönenberg eiligst zur Hülfe, reißt die brennenden Kleider, soviel er kann und wobei er sich selbst Brandblasen zuzieht, vom Leibe und besorgt seine Übertragung nach Hause. Ich wurde eiligst zur Anwendung ärztlicher Hülfe gerufen, verordne die geeigneten Mittel ohne Aussicht auf Erfolg und muss den Schmerz des Kindes und der jammernden Eltern, ohne viele Linderung und ohne erheblichen Trost geben zu können, mit ansehen.
Gott dank starb es am folgenden Tage und wurde Sonntag, den 20. September, beerdigt. — Eine ernste Warnung für alle, die Feuer auf dem Felde im Herbst nicht ohne Aufsicht Kindern zu überlassen.
1869
Donnerstag, den 17. Junli entstand gegen Mittag in dem Hause des Wirthes und Bäckers Scharrenbroich an der Kirche neben dem sogenannten Klosterhause (Veronikastift) Brand, den das Feuer im Backofen verursacht hatte. Die Balken über demselben waren bereits durchgebrannt, als das Feuer bemerkt und dann ohne weiteren Schaden gelöscht wurde. Gott hat Birk bewahrt. Ihm Dank!
1872
Samstag, den 20. April, abends kurz nach halb zehn meldete die Magd Katharina (Winterscheid) mit großem Schrecken, der ganze Himmel nach Wahn zu sei geröthet; in Wahn brenne es. Ein paar Minuten darauf schlug der Küster auf die Brandglocke. Kurz darauf rasselte die Brandspritze durchs Dorf und die Birker eilten der Brandstätte zu. Es brannte die Wohnung der Witwe Peter Pütz in Wahn. Das Geschrei der erschreckten Frau will man in Hochhausen gehört haben. Auf dem Boden fing es zuerst an zu brennen, man sagt, in Folge heißer Asche, die man in ein hölzernes Faß auf dem Boden geschüttet hatte. Das Dach und Einiges der oberen Etage brannte nieder; das Andere rettete man. Zufällig stand eine große Wohnung zu Wahn schon seit einiger Zeit leer, so dass die Familie sofort ein Unterkommen für sich und ihre Thiere fand. Die Familie gehört zu der Mittelklasse und besteht aus Mutter, Sohn und Tochter.
Sonntag, den 25. August, am Feste der halbjährigen Bruderschaft von Jesus, Maria und Joseph, grade vor dem Hochamt, als die Prozession um die Kirche ging, entstand ein Feuerlärm; das Festgeläute verwandelte sich während der Prozession in ein Brandgeläute.
Die Männer verließen schnell den Kirchhof und eilten nach Straßen, wo die große im vorigen Jahre neu erbaute Scheune des Wilhelm Schmitz in lichten Flammen stand. Leider war sie ganz angefüllt mit der Erndte dieses Jahres mit Ausnahme eines Haferrestes. Sie brannte bis auf den Boden nieder. Man vermuthet, daß sie sich durch Unvorsichtigkeit des Eigenthümers mit seiner Pfeife entzündet habe. Da der Vater im März seinen ältesten Sohn durch einen Fall vom Dache - er war Dachdecker- im Dorfe Beuel plötzlich verloren hatte, so traf ihn dieser Brand um so härter. Darum haben mitleidige Leute unserer Pfarre durch freiwillige Gaben ihm seinen Verlust zu mildern gesucht. Der Herr schütze uns vor Feuersgefahr!
VI Die „ Feuerwehr“ des 19. Jahrhunderts
Im Jahre 1868 wurde in Birk unter dem Vorsitz des Freiherrn Carl von Francken aus Haus Freiheit ein kameradschaftlicher Verein (oder Kriegerverein) mit eigenem Musikkorps gegründet. Der Verein hat sich an Dorf - und Vereinsleben sehr rührig beteiligt, ist aber nach dem Zweiten Weltkrieg wie fast überall nicht wieder aufgelebt.
Es ist von anderen Orten bekannt, dass sich die ersten Freiwilligen Feuerwehren vielfach aus den Mitgliedern der Kriegervereine bildeten. Ein wenig militärischer Übungsdrill, das Tragen von Pickelhaube, Uniform, Säbel oder Seitengewehr erinnerte die Veteranen an alte Soldatenzeit und reizte schließlich auch, bei Brandeinsätzen seinen Mann zu stehen. Die letzten Brandberichte des Pfarrers Dr. Aumüller, sowie die nachfolgenden Berichte aus Braschoß lassen vermuten, dass der Birker kameradschaftliche Verein auch hin und wieder eine Art Freiwillige Feuerwehr war. Im Brandspritzenhäuschen lagen ja auch seine schweren Eisenböller, die “Katzenköpfe“ oder besser “Katzeköpp“, die an Kaisers Geburtstag mit Pulver gefüllt, mit Papierkeilen verpfropft und mit an langen Stangen befestigten Zundern abgefeuert wurden.
Der Begriff der nachbarschaftlichen Löschhilfe, der leider im neuen Feuerschutzrecht durch “überörtliche Löschhilfe“ ersetzt wurde, war und ist in Birk stets auch in die Tat umgesetzt worden. Am uralten Schnittpunkt dreier Gemeindegrenzen verstand man sich nicht als Feuerwehr einer kleinen Spezialgemeinde, sondern als Feuerwehr eines großen Kirchspiels, zu dem sich selbst die Bewohner der Braschosser Obergemeinde durch jahrhundertealte kirchliche Beziehungen bis zu Beginn unseres Jahrhunderts verbunden fühlten.
Aus der Schulchronik von Braschoß, in Seligenthal‚ 1231 - 1981, Beiträge zum 750 jährigen Jubiläum von Seligenthal:
Am 13. Juli 1887 ertönte mittags 20 Minuten nach 1 Uhr die Brandglocke. Das Haus des Christian Korn, welches mit einem Strohdach gedeckt war, stand in hellen Flammen. Das Feuer griff so rasch um sich, dass innerhalb 10 Minuten vier Wohnhäuser, drei Stallungen und drei Scheunen nieder brannten. Die Brandspritze von hier war rasch zur Stelle. Man musste sich aber darauf beschränken, das Feuer auf seinen Herd zu konzentrieren, was mit Aufbietung aller Kräfte gelang, als auch die Brandspritze von Birk anlangte und kräftig mitarbeitete. Das Wasser wurde mit Jauchefässern aus dem großen Dorfweiher herbeigeschafft.
G. Busch, Seligenthal, S. 249.
1895. Kaum war der letzte Schlag der Uhr im alten Jahr verklungen, so verkündeten Hilferufe, dass es brenne. Standen doch die Gebäulichkeiten des Spezereihändlers Balensiefen in Schreck in hellen Flammen.
Sofort wurde die Spritze hingefahren und gelang es durch Anstrengung der vielen herbeigeeilten Leute, das Wohnhaus zu retten.
Kaum war Aussicht vorhanden, das Wohnhaus zu retten, als die auf der anderen Seite der Zeitstraße neu erbaute mit Frucht gefüllte Scheune des Peter Pohl aus Schreck infolge von Flugfeuer entzündet wurde. Die Scheune brannte total nieder.
Die Gebäulichkeiten des Balensiefen gehörten zur Gemeinde Inger, dagegen die Scheune Pohl zur Gemeinde Braschoß. Die Brandspritze von Birk kam erst, als die Scheune Pohl fast ganz niedergebrannt war, obschon es in Birk ebenso früh bekannt war als in Braschoß, dass und wo es brenne. Gegen 6 Uhr morgens war das Feuer gelöscht. G. Busch, Seligenthal, 5. 250.
Der Bericht enthält zwar einen harten Vorwurf gegen die Birker “Feuerwehrkameraden.“ Es ist allerdings darauf zu verweisen, dass es in der Neujahrsnacht brannte. Die Birker Kameraden saßen sicher beim “Brezelkarten“ und Birker Korn, waren deshalb ausnahmsweise nicht so schnell wie sonst.
VII Der Feuerschutz im 20. Jahrhundert
Freiherr Carl von Francken aus Haus Freiheit war von 1892 - 1906 Bürgermeister von Lohmar. Sein Nachfolger Bürgermeister und Leutnant der Reserve Ludwig Polstorff (1906 - 31. 12. 1927) hat sich neben vielen Aktivitäten, die in seiner ausführlichen Chronik der Landbürgermeisterei Lohmar verzeichnet sind, sicher auch für die Verbesserung des Feuerschutzes eingesetzt. In seiner Zeit wurden die ersten anerkannten Freiwilligen Feuerwehren seines Amtsbereichs, wenn auch verhältnismäßig spät, gegründet. Ob aufgrund seiner Initiative der “Feuerwehrverein“ Birk im Jahre 1909 gegründet wurde, bleibt fraglich. Polstorff hat später in dem Verzeichnis der Vereine hinter das Gründungsjahr 1909 ein Kreuzchen gesetzt. Das bedeutet, dass dem Feuerwehrverein Birk nur ein kurzes Leben beschieden war.
Gegründet wurden am 1. September 1924 die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Lohmar mit 34 Mitgliedern, im November 1925 die der Gemeinde Breidt mit 30 Mitgliedern, am 30. Januar 1927 die der Gemeinde Scheiderhöhe mit 32 Mitgliedern. In Birk sollte es bis zur Gründung noch einige Jahre dauern.
Polstorff berichtet in der Chronik über folgende größere Brandfälle in Birk und Umgebung:
1913. Bei dem Gut Hagen, Gemeinde Inger, brannten am Vormittage des 27. 8. 1913 die dem Peter Josef Schwamborn gehörigen Nebengebäude nieder. Die Entstehungsursache ist nicht aufgeklärt (Selbstentzündung des schlecht eingebrachten Heues).
Am 13.1.1926, abends 9 1/2 Uhr entstand in der Scheune des Gastwirts Scharrenbroich in Birk Feuer; es wurde mit Mühe unter Beihülfe der Freiwilligen Feuerwehr Breidt gelöscht.
Ein Augenzeuge berichtete, dass in der Brandnacht starker Frost herrschte und das Löschwasser sofort gefror. Es galt schließlich, notgedrungen auch ein unkonventionelles und unangenehmes Löschmittel zu gebrauchen.
Einen besonderen Schutz vor Entzünden durch Funkenflug bedurften die Dächer der Kirche. Zwischen dem 1930 abgebrochenen Anwesen Scharrenbroich und dem Kirchturm befand sich ein nur sehr schmaler Fußweg. In der Sitzung des Gemeinderates von Inger am 19. 2. 1927 stand die Unfallversicherung der Mitglieder der Pflichtfeuerwehr auf der Tagesordnung. Es kamen ungefähr 180 Männer in Frage, weil alle Männer im Alter von 18 - 50 Jahren pflichtig waren. Der Beitrag pro Mann und Jahr betrug 1,20 Reichsmark. Die Angelegenheit wurde vertagt. Ein weiterer Beratungstermin ist aus dem Protokollbuch nicht ersichtlich.
VIII 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Birk
Die Geschichte der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Birk im Jahre 1932 ist dem Verfasser bislang nicht bekannt. Es steht deshalb noch die Arbeit bevor, von da an eine ausführliche Feuerwehrchronik zu schreiben, übrigens eine lohnende Arbeit für den geschichtsinteressierten Feuerwehrmann. Die Protokollbücher der Bürgermeistereiversammlung und des Gemeinderates enthalten keinen Hinweis auf die Gründung.
Ein Großbrand in Winkel im Jahre 1934 hat sicher die junge Feuerwehr auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
Es brannten im zur Gemeinde Inger gehörenden Teil des Ortes die Scheune des Landwirts Josef Pohl und das zwischen dem Anwesen Pohl und dem Haus der Gertrud Höhner gelegene Haus einer Familie Kenfenheuer nieder.
Genau in diesem Bereich hat einmal der seit 1533 nachgewiesene Pachthof der Grafen von Nesselrode - Ehreshoven gestanden. Es wird berichtet, dass man aus Mangel an Löschwasser die Jauchegruben entleeren musste. Die Löscharbeiten erstreckten sich auch auf die gegenüber im Breidter Gemeindeteil gelegenen Anwesen Durst und Pütz, wo Entzündungen an den so genannten Strohpuppen der Dächer sofort niederzuhalten waren. Die älteren Pfannendächer waren durch zwischen die Pfannen geklemmte Strohpuppen zusätzlich abgedichtet. Am 11. November 1937 war schließlich der Gemeinderat von Inger in Anerkennung der Leistung der Freiwilligen Feuerwehr bereit, jährlich für eine große Veranstaltung und einen Kameradschaftsabend die Vergnügungssteuer zu erlassen.
Mehr war den sehr dürftigen Ratsprotokollen der nationalsozialistischen Zeit nicht zu entlocken.
Zu den ersten Kindheitserinnerungen (von Heinrich Hennekeuser) gehört der Abbruch des alten Brandspritzenhäuschens und der Neubau des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses in der Hohlen Gasse am Ende der 30er Jahre. Das genaue Datum wird sicher einmal nachgetragen werden können. Die gemeindlichen Protokollbücher enthalten hierüber nichts, obwohl auch eine verhältnismäßig kleinere Baumaßnahme normalerweise vom Rat (hier auch der damaligen Amtsvertretung) beschlossen werden muss. In den Büchern sind während der damaligen Zeit hauptsächlich nur die von der örtlichen Parteileitung im voraus beschlossenen Haushaltssatzungen eingetragen, die lediglich dem Rat zur Kenntnis gegeben wurden.
Eines Morgens wurde das Brandspritzenhäuschen abgebrochen, der alte verfaulte Dachstuhl nach Abbruch sogleich auf der Baustelle verbrannt. Die Bruchsteine sind zum Plätten der Wege im Schulgarten von größeren Schülern abtransportiert worden. Lediglich ein Teil der östlichen Stirnmauer blieb bis vor wenigen Jahren als Stützmauer gegen das höher gelegene Grundstück Wacker stehen.
Im neuen Feuerwehrgerätehaus aus roten Ziegelsteinen stand früher rechts vom Eingang gesehen eine kleinere, fahrbare vierrädrige Handdruckspritze mit nach unten sich wenig verjüngendem Wasserkasten, einem Druckkessel mit Armaturen aus Messing und mit einem weit ausladenden Pumpenarm, an dessen beiden Enden Gabelungen zum Einlegen der Drückerstangen abzweigten.
Die Spritze war von solider Bauart, schwarz lackiert; die Räder waren aus Holz, eisenbereift und farblich, rot oder gelb (?)‚ abgesetzt. Baujahr und Hersteller (ob aus der früheren Glockengießerei Georg Claren in Sieglar, die gleichzeitig Brandspritzen herstellte und 1888 die Glocken von Birk umgoss oder aus der Feuerwehrgerätefabrik August Hoenig in Köln, Appellhofplatz 20 a, später Nippes?) sind nicht bekannt. Möglicherweise war es die gleiche Spritze, die bereits 1872 beim Brandeinsatz in Wahn durch das Dorf rasselte. Sie wäre heute das Paradestück der Freiwilligen Feuerwehr.
Links daneben stand eine größere vierrädrige Saug- und Druckspritze neuerer Bauart (vermutlich nach 1900 entstanden), jedoch mit ähnlichem Mechanismus. Sie war ganz in Feuerwehrrot lackiert. Überlange Saugschläuche und Druckschläuche neuerer Norm gehörten dazu. Das übrige Inventar, einige Armaturen und ein grauer Geräteschrank, war recht bescheiden. Die schon erwähnten “Katzeköpp“ lagen seitlich am Boden.
Ein junger Malermeister verschönte die Rückwand mit dem Reichsadler und dem Feuerwehrwahlspruch “Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr“. Nur war nach dem Kriege die Fußstütze des Adlers, nämlich der Eichenlaubkranz mit dem Hakenkreuz, nicht mehr zeitgemäß. Sie wurde entsprechend retuschiert.
Irgendwann kurz nach dem Bau des Feuerwehrgerätehauses war von Birk aus ein hoher Rauchpilz aus dem Jabachtal zu beobachten. In der Scheune der Breidter-steegsmühle war im Herbst während der Drescharbeiten ein Großbrand ausgebrochen, der nicht nur dem Eigentümer, sondern auch dem Lohndruschunternehmen der Gebrüder Steimel von Neuenhaus großen Schaden zufügte. Ob die Birker Feuerwehr zur Brandbekämpfung eingesetzt wurde, ist dem Verfasser nicht bekannt.
Man erinnert sich noch lebhaft daran, dass das Gerätehaus wöchentlich mehrmals vom sehr gewissenhaften Gerätewart Paul Kühler aus Inger aufgesucht wurde. Er hatte in Inger einen kleinen Lebensmittelladen mit “Kappes - Schabenverleih“ und ging zusätzlich mit seinem ambulanten “Lebensmittelladen“ auf dem Rücken von Haus zu Haus. Als getreuer Fahnenträger des kameradschaftlichen Vereins erwies er stets bei Seelenämtern allen im Felde Gefallenen in sehr würdiger Weise die letzte Ehre, sowohl am Ehrengrab auf dem Friedhof als auch vor dem Altar.
Paul Kühler, mit dem damals seltenen Vollbart und einem breiträndrigen Hut, flößte den vorwitzigen “Hollgasser Pänz“ tiefen Respekt ein, wenn er das Feuerwehrgerätehaus und sein Inventar sorgfältig pflegte. Sie durften nur vom Tor aus und in gehörigem Abstand in seine gute Stube hineinschauen.
Zahlreich waren die Übungen, die nach 1940, als endlich die Wasserleitung verlegt worden war, am Hydranten vor dem Elternhaus stattfanden. Paul Kühler selbst wie auch die Kameraden Josef Ohligschläger aus Birk und Fritz Rams aus Fischburg leiteten sie. Ausgebildet wurden während des Krieges die älteren Herren, die nicht mehr zur Wehrmacht eingezogen worden waren, aber auch eine vorübergehende Damenfeuerwehr. Weil die alten Fahrspritzen zu schwerfällig zu handhaben und durch die neue Art der Löschwasserversorgung eigentlich entbehrlich waren, wurde zuletzt während des Krieges ein zweirädriger hölzerner Schlauchhaspel mit Standrohr und den nötigen Armaturen eingesetzt.
Bei einem Brand im Anwesen von Robert Schwamborn in Inger war zu sehen, wie schnell die wackeren Mädchen der Damenfeuerwehr mit dem Schlauchhaspel durch die holprige Hohle Gasse sausten. Wir Jungen hatten Mühe, hinter ihnen zu bleiben, um anschließend einen sicher gekonnten Löscheinsatz zu beobachten.
Gottlob blieb im allgemeinen der Birker Raum auch während des Krieges von Großbränden verschont. Es entstand allerdings beim Einmarsch der Amerikaner am Dienstag, dem 10. April 1945, nachmittags, durch Artilleriebeschuss ein Großbrand in Algert, der aber nicht von “einer“ Feuerwehr bekämpft werden konnte, weil keine so recht mehr vorhanden war und jedermann bedacht sein musste, sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Sogleich nach dem Kriege erhielten die älteren Hilfsfeuerwehrmänner, wohl von der britischen Besatzung befohlen, frisch lackierte weiße Stahlhelme mit der knalligen roten Aufschrift: FIRE DEF 0F INGER = fire defense of Inger oder auf gut Deutsch = Feuerwehr (der Gemeinde) von Inger.
Diese “Feuerschutzhelme“ haben nie die Liebe ihrer Träger gefunden und gelangten nie zum Einsatz.
Auch hatte sich die Feuerwehr einen alten Kleinlaster mit Kurbelanlasser “organisiert“, der einen hölzernen Aufbau erhielt, rot gestrichen wurde und dann ein wenig an ein älteres Löschgruppenfahrzeug LF 8 erinnerte. Der Motor, an dem viel gebastelt wurde, hatte allerdings überwiegend seine Mucken. Anläßlich eines nächtlichen Einsatzes im Wald auf dem “Hüels“ zwischen Heide und Krölenbroich sprang er dennoch, den Ernst der Lage erkennend, sogleich an. Mehrfach musste die Birker Freiwillige Feuerwehr im Trockenjahr 1947 bei den Waldbränden im sogenannten “Königlichen“, das ist der Staatsforst Siegburg (früher überwiegend der Lohmarer Erbenwald), eingesetzt werden.
Beim Großbrand in der Schreinerei Krengel in Birk, 1946, musste die Siegburger Feuerwehr mit dem Einsatzleiter Brandmeister Schönenberg zur nachbarschaftlichen Löschhilfe angefordert werden. Hier bewährte sich zum letzten Male die Löschwasserversorgung aus einem alten Pütz, dem durch eine Betonplatte vorsorglich abgedeckten Tiefbrunnen auf dem Grundstück von Wilhelm Wacker, Hohle Gasse, wo zusätzlich zur Wasserentnahme aus Hydranten eine Tragkraftspritze eingesetzt wurde.
Während des Großbrandes im September 1949, als die Feldscheune von Haus Freiheit völlig niederbrannte, konnte man sich lediglich auf die Sicherung der Umgebung und anschließende Brandwachen beschränken.
Zu allen genannten Einsätzen wurde noch durch Anschlagen der Kirchenglocken alarmiert. An dieser Stelle sei dankbar erwähnt, dass sich um den Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr in Birk nach dem Kriege besonders Feuerwehrkamerad Hermann Fielenbach verdient gemacht hat. ( im Jahre 2006) Nach und nach vervollkommnete sich die Ausrüstung. Eine Sirene wurde installiert. Auf das Feuerwehrgerätehaus setzten Zimmermeister Toni Buchholz und seine Brüder einen schmucken Schlauchtrockenturm, der so etwas wie ein Wahrzeichen der Hohlen Gasse geworden ist und in den sich ein auswärtiger Wehrführer und stellvertretender Kreisbrandmeister richtig verliebt hatte, wie er selbst einmal mitteilte. Sicher lässt sich der Turm weiterhin für den bestimmten Zweck nutzen.
Der feuerwehrtechnische Fortschritt ist allein schon an der zunehmenden fahrbaren Ausrüstung ablesbar.
Der alte Kastenwagen hatte inzwischen ausgedient. Das wichtigste Gerät, die Tragkraftspritze TS 8/8, war zunächst im Tragkraftspritzenanhänger TSA untergebracht. Es folgten anschließend ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF, nach der kommunalen Neugliederung von 1969 das frühere Löschgruppenfahrzeug LF8 von Wahlscheid, schließlich ein modernes Löschgruppenfahrzeug LF8 (für Fahrer und eine Gruppe von 8 Mann). Es ist normmäßig bestückt mit Vorbaupumpe, Arbeitsstellenscheinwerfer, Tragkraftspritze, vier Pressluftatmern, erforderlichem Schlauchmaterial und sonstigem Gerät. Über Sprechfunk ist die Verbindung mit der Leitstelle Florian Rhein - Sieg, mit der örtlichen Einsatzleitung und weiteren Feuerwehren im Rhein - Sieg - Kreis hergestellt.
Bekanntlich leistet die Birker Feuerwehr bei Prozessionen und kirchlichen Veranstaltungen den Ehren - und Ordnungsdienst. Die Pflege des Brauchtums und die Zusammenarbeit mit anderen Ortsvereinen ist beispielhaft.
Im Birker Karneval leistet die Feuerwehr einen sehr gewichtigen Beitrag. Ihr Löschgruppenführer regierte sogar im Jubiläumsjahre 1982 als “Prinz Karl.“
Ein Markstein in der Geschichte des Feuerschutzes von Birk war zweifellos 1978 die Einweihung des neuen, nunmehr dritten Feuerwehrgerätehauses im Birker “Gemeindezentrum“. Eine, den speziellen Baurichtlinien für Feuerwehrgerätehäuser entsprechende geräumige Fahrzeug - und Gerätehalle, Dusch- und Sanitärräume und ein schöner Mannschaftsraum im architektonisch sehr gelungenen Gesamtrahmen tragen dazu bei, dass der Feuerschutz in Birk von der Ausrüstung her zur Zeit gesichert ist.
Um so mehr ist die kleine, gut geschulte und in Kameradschaft zusammenarbeitende Löschgruppe darauf bedacht, den Feuerschutz auch personell zu sichern.
Die Gruppe unter der Leitung von Oberbrandmeister Johannes Schwamborn besteht jetzt aus 38 Aktiven und 3 Mitgliedern der Altersabteilung, sowie 14 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Was man der Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe Birk für die nächsten Jahre wünschen kann, ist die bisherige Einsatzfreude im Dienste am Nächsten, die aus guter Kameradschaft und aus der Anerkennung durch die Bürgerschaft erwächst. Insbesondere ist ihr der stete Nachwuchs zu wünschen, der vielerorts durch die Jugendfeuerwehr heranwächst. Hierzu bedarf es allerdings auch des Anreizes durch den Feuerschutzträger, die Gemeinde, die wiederum und endlich der Unterstützung des Landes und der beauftragten Behörden bedarf.
Quellen- und Literaturnachweis
I Ungedruckte Quellen
Hauptstaatsarchiv Düsseldorf:
Bestand Stift St. Cassius In Bonn, Akte Nr. 62, Register deren
Gerechtigkeiten und alter Gewonheiten der Erben des Lohmar Waldts (Abschrift des Lohmarer Waldbuches von 1494). Eine
weitere Abschrift im Bestand der Abtei Siegburg, Akte 216.—
Bestand Depositum Nesselrode - Ehreshoven, Urk. 560 v. 1533, 567 v. 1537; Akte Nr. 1483 betr. den Pachthof Winkel. Gräflich von
Mirbachsches Archiv zu Harff, jetzt Haus IngenfeId in Grevenbroich, Abt. Unterbach VI, Urkunden und Akten betr. das Rittergut derer von Waldenburg genannt Schinkern (Haus Freiheit in Inger) ab 1523.
Archiv des Heimatmuseums Stadt Blankenberg:
New auftgerich(te)tes Rhent- unnd Legerbuch Lantz unndt Ambzt Blanckenberg, 1643 — 1645 - mit Nachrichten über die Ölmühle im Jabachtal (fol. 399 — 415).
Archiv der Gemeinde Lohmar:
Wertier- und Landmaßbuch der Honschaft Inger von 1711, Nachbarnrecht
der Honschaft Halberg von 1751, Schreiben des Unterpräfekten
in Deutz vom 5. Mai 1809 (der Chef de Burau, de Claer) betr. Feuerversicherung; Protokollbuch zur Aufnahme der Beschlüsse
des Gemeinde- Raths der Spezial-Gemeinde (für alle früheren amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Lohmar); hier Bände:
Breidt ab 1846, Inger ab 1846, Lohmar ab 1846; Protokollbuch zur Aufnahme der Beschlüsse der Bürgermeistereiversammlung
Lohmarab 1846. Ludwig Polstorff (Bürgermeister v. 1908 — 1927), Chronik der Landbürgermeisterei Lohmar von 1908 - 1927 und Rückblick auf die Verhältnisse im 19. Jahrhundert.
Pfarrarchiv Birk:
Rentbuch der Muttergottesbruderschaft in Birk von 1503 — 1538 (Niederschrift vom 1. August 1538, Pergament), Urkunden, Akten und Kirchenrechnungen ab 17. u. 18. Jh; hier insb. Akte über das Amt des Küsters mit Abschrift des Weistums von 1629. Dr. Heinrich Aumüller, Chronik der Pfarre Birk von 1852 — 1873. Lageplan des Dorfes Birk von 1929, Maßstab 1 : 500 Rhein - Sieg-Kreis Archiv des Katasteramtes Urhandrisse der Gemarkung Inger von 1822 ff hier; Blatt Dorf Birk, aufgenommen 1822.
Stadtarchiv Siegburg:
Manuskripte (blaue Einzelhefte) des Pfarrers von Altenrath Christian Hubert Thaddäus Delvos für die Geschichte des Dekanates Siegburg, vor 1896, hier: Pfarre Birk. Viele Aufzeichnungen sind nicht in das gedruckte Werk übernommen worden. Heft Birk im Jahre 1956 mit Genehmigung von Stadtarchivarin Dr. Maria Geimer (÷) ausgewertet.
II Gedruckte Quellen und Literatur
Pater Gabriel Busch OSB. (Herausgeber) und andere, Seligenthal 1231 - 1981. Siegburg 1981; hier:
Auszüge aus der Schulchronik von Braschoß. – Hermann Josef
Ersfeld - Johann Hönscheid Karl Schröder ‚ Eitorfer Feuerwehrchronik, Geschichte des Feuerlöschwesens in der Gemeinde Eitorf anläßlich des 9o jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Eitorf. Eitorf 1975. Heinrich Hennekeuser‚ Feuerschutz und 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Bornheim, zum 100 jährigen Bestehen, Jubiläum verbunden mit dem ersten Stadtfeuerwehrtag am 10.,11. und 12 Juli 1981. Bornheim 1981; mit dort aufgeführten Quellen.
Armin Tille ‚ Übersicht über den Inhalt der kleineren Archive der Rheinprovinz, 4 Bde. Bann 1899 ff, Abschnitt XVI Kreis Sieg; hier: Donrath, Bürgermeisteramt Lohmar, 5. 309 f., Hinweise auf die alten Nachbarnrecbte von Halberg, Inger und Lohmar. - Nur das Nachbarnrecht der Honschaft Halberg von 1751 ist noch vorhanden.
Bei der Neuordnung des Stadtarchives Lohmar wurde letztendlich das Lohmarer Nachbarrecht von 1581 wiedergefunden.